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Marienvesper // Claudio Monteverdi // lautten compagney mit amarcord und Gästen

von | Jul 23, 2017

Eine Kathedrale aus Musik

Der Petersdom in Rom war noch eine Baustelle, als Monteverdi 1610 dem Papst seine „Marienvesper“ überreichte. Ob sie tatsächlich zur Aufführung kam, wissen wir nicht. Vor uns ragt sie auf als eine Kathedrale aus Musik, erbaut auf den Fundamenten der Vokalpolyphonie der Renaissance, ausgeschmückt aber, in bahnbrechender Stilsynthese, mit den modernsten musikalischen Mitteln der Zeit. Zwischen den 6stimmigen Psalmen entfaltet sich in wechselnden Stimmkombinationen virtuoser, affektbetonter Sologesang, konzertieren Stimmen und Instrumente. Ein opulentes Orchester zieht in den Kirchenraum ein, brillant geführt vor allem in der 8stimmigen Sonata sopra Sancta Maria und im abschließenden Magnificat.

Monteverdis Marienvesper ist ein Fixstern im Universum geistlicher Musik. Ihre frühbarocke Pracht erstrahlt bis heute, wenn sich kunstvoller Kontrapunkt und beseelter Gesang zum Marienlob vereinen. Die Zeitgenossen erkannten in Monteverdi einen kühnen Erneuerer in der Musik. Mitunter wusste man auch um seine Leidenschaft fuür die Alchemie. Das fügt sich hier gewissermaßen zusammen: Seine Klangverbindungen lassen uns jedenfalls noch heute Staunen. Gemeinsam mit dem weltweit gefeierten Vokalensemble amarcord bringt die lautten compagney das Werk erneut zum Leuchten.

 

Besetzung (28)

amarcord & Gäste (10)
Tenor – Wolfram Lattke,  Tenor – Robert Pohlers, Bariton – Frank Ozimek,
Bass – Daniel Knauft, Bass – Holger Krause
Gäste: Sopran (2), Altus (2), Tenor

lautten compagney BERLIN (18)
Violine (2), Viola, Gambe, Violone 8′, Violone 16′, Cornetto (3), Posaune (3 – Alt, Tenor, Bass), Dulcian, Theorbe (2), Harfe (opt.), Orgelpositiv
Musikalische Leitung – Wolfgang Katschner

 

 

Das Album:

Claudio Monteverdi – Marienvesper
Carus, 2014
Best.-Nr.: 83.394

 

Weitere Programme mit amarcord:

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lautten compagney BERLIN

Neuigkeiten:


„Eine Demokratie ohne eine freie, lebendige und vielstimmige Kultur ist eine sterbende Demokratie. Umgekehrt gilt: Stirbt die Demokratie, ist die Lebenserwartung der Kultur kaum mehr der Rede wert. Mit anderen Worten: Die Kultur war nie bedeutender für die Demokratie als jetzt.“

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur, im Bundestag am 11.9.2024


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