Seite wählen

Kastraten wurden in der italienischen Oper als etwas Normales angesehen. Zunächst sangen sie weibliche Partien, aber spätestens seit den 1630er Jahren übernahmen sie mehr und mehr auch Männerrollen. Und die Sängerinnen? Sie sangen sowohl weibliche als auch männliche Partien. Und wenn es die Opernrolle erforderte, dass sich eine Frau als Mann verkleidet auf die Suche nach ihrem Geliebten oder Angehörigen begab, dann war das Vexierspiel der Geschlechter komplett. Das barocke Theaterpublikum hatte einen Mordsspaß an diesen Gender-Stories. Mit der Händel-Preisträgerin 2017, der großartigen Mezzosopranistin Vivica Genaux, die mit ihrem dunkel-warmen Timbre wiederholt für Hosenrollen besetzt wird, und dem US-amerikanischen Counterstar Lawrence Zazzo wird dieser Mordsspaß auf das 21. Jahrhundert übertragen. Kongenial begleitet werden sie dabei von der Lautten Compagney Berlin unter Leitung des Händel-Preisträgers Wolfgang Katschner.  Arte TV, 5.6.2019

Das komplette Arte-Konzert ansehen:

Webklick LC Gender Stories Arte Musiktransfair

Das Album:

Künstler: lautten compagney BERLIN mit Vivica Genaux & Lawrence Zazzo
Orchester: lautten compagney BERLIN
Dirigent: Wolfgang Katschner
Komponist: Johann Adolf Hasse, Baldassare Galuppi, Giovanni Battista Lampugnani, Nicola Antonio Porpora, Georg Friedrich Händel, et al.

Veröffentlichumg: 7. Juni 2019
Format: Doppel-CD
Label: Dhm (Sony Music)

 

 
Meine Rettung! Sprache gendern, Fairness üben, es ist wichtig – und manchmal anstrengend. Cool, wie der Barock damit umging. Männer singen Frauen, Frauen singen Hosenrollen, sie zieht in den Krieg, er ist ganz Gefühl, und androgyn sind sie alle. Beneidenswert!
Tagesspiegel, Christiane Peitz
 
Wolfgang Katschner beim MDR Klassik im Juni 2019 über die Magie Händels.